Samstag, 24. Dezember 2011

Immer neue Tricks der Drogenmafia in Spanien


Ein neulich in Spanien zerschlagener Drogenring wollte den Terminal für Frachtverkehr am Flughafen Ciudad Real, südlich von Madrid, kaufen. Er sollte dazu dienen, rund 30 Tonnen Kokain nach Spanien einzuführen, und das Monat für Monat. Spanien ist längst zum wichtigsten Einfallstor Europas für Haschisch und Kokain geworden. Die lateinamerikanischen Drogenkartelle bevorzugen Spanien nicht zuletzt wegen historischen und sprachlichen Bindungen.

Haschisch kommt vorwiegend aus Marokko, die spanische Polizeit stellt jedes Jahr an die 400 Tonnen davon sicher. Mit Schnellbooten werden sie, vor allem nachts, an die Küsten der Costa Blanca angelandet. Beim kleinsten Anzeichen von Küstenwache, Guardia Civil oder Nationalpolizei werden ganze Ballen ins Meer gekippt. Das ist aber vermutlich ein verschwindend kleiner Teil.

Regelmässig liest man davon, dass ganze Camions auf dem Weg nach Norden im Landesinnern gestoppt und konfisziert werden. Nicht auszumahlen, was alles durchkommt. Ich persönlich bin der Meinung, dass man sich den ganzen Aufwand und Stress ersparen könnte, wenn Marihuana endlich legalisiert würde. Ich bin mir aber auch im Klaren, dass es sich genau wie bei anderen aufgehobenen Verboten verhalten würde: ein anfängliches Überschwappen der Wellen. Aber nach und nach würde sich die Angelegenheit beruhigen. Wie war es denn beim Alkohol nach der Prohibition? Oder nach der Legalisierung der Pornographie. Heute ist das alles kein Thema mehr.

Nach den Statistiken der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht schnupfen 3,1 Prozent der Spanier zwischen 15 und 64 Jahren wenigstens einmal jährlich Kokain. Die Mengen gehen aber offenbar zurück seit die Regierung den Kampf gegen harte Drogen intensiviert hat. Als Folge davon greifen die Spanier vermehrt zum Alkohol. Es ist also kein seltenes Bild, morgens um 10 Uhr an der Bar etliche Spanier anzutreffen mit einem Cafe cortado und einem halbvollen Glas Brandy.

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