Montag, 12. Dezember 2011

Ein einziger Zahnarzt für 25.000 Kinder

Bis zu einem Jahr Wartezeit für Termin


Die Warteliste für den Kinderzahnarzt im Gesundheitsbezirk 13 (Marina Alta) ist endlos. So hatte ein Vater aus Jávea im März 2009 für seinen vierjährigen Sohn einen Zahnarzttermin bei der Seguridad Social vereinbaren wollen. Ihm wurde ein Termin für den März 2010 gegeben. Der Grund: Für etwa 25.000 registrierte Kinder gibt es in dem gesamten Bereich 13 nur einen Zahnarzt, der von drei Zahntechnikern unterstützt wird. Die Betreiberfirma Marina Salud des neuen Kreiskrankenhauses ist sich des Problems bewusst und versprach das Problem zu lösen. (Quelle: CBN 2009)

Dieses Problem besteht aber nicht nur in Dénia und nicht nur bei Kinderzahnärzten. Überall wartet man Monate auf eine, eigentlich dringende, Operation. Dazu muss man wissen, dass Marina Salud eine private Betreiberorganisation von Spitälern ist. Also, weniger Ärzte – grösserer Gewinn! Offenbar ist niemand in der Lage, diesen Skandal zu beheben. Ausländer, die hier krank werden müssen entweder schnell in ihr Heimatland oder möglichst bald sterben. Die einzigen, die das nicht aufregt, sind die Engländer. Dort muss es angeblich noch schlimmer sein.

Über den tragischen Tod der Maria del Carmen habe ich kürzlich geschrieben. Das Problem liegt aber eigentlich viel tiefer. Solche Dramen haben sich abgespielt, lange bevor von Wirtschaftskrise, Finanzkrise und Einsparungen im Gesundheitswesen die Rede war. Ich erinnere mich gut an den Bericht in unserer deutschsprachigen Zeitung, den Costa Blanca Nachrichten,  vor ein paar Jahren, dass ein Mann auf offener Strasse an einem Herzinfarkt gestorben ist, weil die Ambulanz erst nach über 40 Minuten eingetroffen ist.

Es war vor etwa 4 Jahren, als ein Freund mich anrief und mich bat, sofort zu seinem Haus zu kommen. Er sei von der Leiter gestürzt und liege im Garten mit gebrochenem Fussgelenk. Ich fuhr natürlich sofort hin, um erste Hilfe zu leisten. Die alarmierte Ambulanz konnte aber das Haus nicht finden. Adressen gibt es hier auf dem Campo nicht und ein Navigationsgerät hatten sie nicht an Bord. Also blieb mir nichts anderes übrig, als dem Rettungsdienst entgegen zu fahren, (Treffpunkt war ein naheliegendes Restaurant) und sie zum Unfallort zu lotsen.

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