Samstag, 16. Juni 2012

Spanien in der Krise


Spanien wird Jahrzehnte brauchen, um aus ihrer Krise herauszukommen. Es gibt niemanden mehr, auf dessen Kosten das Land leben kann. Nach Jahrhunderten müssen sie nun, wohl oder übel, selber etwas erarbeiten. Und genau das sind sie nicht gewohnt. Bis jetzt hat man immer irgendwelche Völker ausrauben, betrügen oder abzocken können.

Nachdem die Immobilienblase geplatzt ist, der Boden zubetoniert, die schönsten Küstenregionen verunstaltet und die Touristen ausbleiben ---- jetzt kommen sie auf die Welt und wundern sich, wo all das Geld geblieben ist.

Ja, wo ist es wohl geblieben? Richtig, in den Taschen der Politiker. Jeder hat zuerst einmal seine eigenen Taschen gefüllt, dann jene der Verwandtschaft. Ich behaupte mal, und das kann man in jeder Zeitung lesen, 98% der Politiker sind korrupt. Sogar hier in der Umgebung (Alicante) steht jeder Bürgermeister im Verdacht, gelogen, betrogen und Vorteile genommen zu haben. Viele davon stehen mittlerweile vor Gericht.

Bei einer Auftragsvergabe kommt natürlich zuerst der Schwager zum Zuge.  Unser Gemeindepräsident stand unter Hausarrest, von der Polizei am Morgen zuhause abgeholt und abends wieder nach Hause gebracht. Und das Beste davon: Er blieb im Amt. In Amt und Würde????? In einer wirklichen Demokratie ein Ding der Unmöglichkeit.

Jahrzehnte des Booms und nun Milliardenschulden. Nicht nur der Staat, auch die Länder und sogar die Regionen sind pleite. Das geht hinunter bis zu den Gemeinden, die vor einem millionenschweren Schuldenberg hocken.

Jede Hausfrau, jeder Familienvater weiss, ja sogar den Kindern wird es beigebracht: Man kann nur soviel ausgeben, wie man hat. Und wer Schulden macht, muss sie früher oder später zurück zahlen. Daraus kann man ungestraft den Schluss ziehen, dass es auf der ganzen Welt nichts Dümmeres gibt als Politiker und Regierungen.

Neulich haben 22 Nobelpreisträger, welche die Jury bei den Premios Rey Jaime  I für Wisschenschaft und Forschung bilden, die Krise zu erklären versucht. Dabei stellten sie fest: ».... Vor allem das Fehlen einer Kultur der Anstrengung sei eine der Wurzeln der aktuellen Wirtschaftskrise. .... Alle haben versucht, möglichst viel mit dem geringstmöglichen Aufwand zu erreichen.« (Quelle CBN 8.6.2012)Und dabei sind bei weitem nicht nur Arbeitnehmer gemeint, sondern gerade auch Politiker jedwelcher Couleur.

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