Mittwoch, 17. Juli 2013

Mein Grillmotor ....


... hat den Geist aufgegeben. Na ja, nach etwa 20 Jahren kann man nicht mäckern. Kaufe ich mir halt einen neuen. Hier in Spanien, wo das Leben sowieso meistens draussen stattfindet, ist das sicher kein Problem.

In meinem jugendlichen Optimismus gehe ich also zum Carrefour in die Abteilung, wo sie Gasgrills, Holzkohlegrills und Lavasteingrills verkaufen. Allerdings sehe ich nirgends Grillmotoren in den Regalen. Also frage ich eine Verkäuferin danach.

Sie schaut mich mit grossen Augen an und fragt: „Einen Motor - für einen Grill?????“ Als ich ihr klar gemacht habe, dass der Motor nicht für den Grill bestimmt ist, sondern zum Drehen des Spiesses schaut sie mich wieder an. Ich merke schon, dass sie keine Ahnung hat, wovon ich rede. „Einen grossen Spiess für den Grill??? Wir haben hier kleine für Würstchen und Gambas. Aber grosse ???“

Sie schickte mich in die Haushaltwaren-Abteilung (Electrodomesticos). In der Haushaltwarenabteilung gibt es natürlich keine Grillmotoren. Sie wollte mir helfen, das estimiere ich.

El Corte Ingles ist ein grosses und nicht billiges Warenhaus. Dort haben sie fast alles. Also fahre ich weiter nach Elche zum Corte Ingles. Hier genau das selbe – keine Ahnung.

Auf dem Nachhauseweg liegt ELIG Brocolage. Dort haben wir schon oft schöne Sachen gefunden. Elig hat auch Gartenmöbel und Dekorationsartikel. Eine riesige Auswahl. Und natürlich auch jene Grill – Holzkohle- Gas – Lavasteine. Und sogar einen Gasgrill mit einem langen Spiess!!! Sooo lang, dass man sogar ein Lammcarré darauf spiessen könnte. Mit Motor sogar, aber fest montiert und 220 Volt. Das wäre ja glänzend, genau nach meinem Gusto. Mein Optimismus steigt ins unermessliche. Bloss, um gleich wieder auf den Boden der harten Realität geschmettert zu werden. 

Nur dieser eine, zusammen mit dem Grill (für läppische 895 Euro). Etwas anderes gibt es nicht. Nun taucht bei mir natürlich die Frage auf:

Legen die Spanier hier Schuhsohlen auf den Grill, weil es keine Spiesse mit Motor gibt -  oder aber, gibt es keine Spiesse mit Motor, weil die Spanier eh nur Schuhsohlen auf den Grill legen??

Dann halt keinen Braten mehr vom Grill, bis Mitte August Besuch aus der Schweiz kommt.

Gottseidank gibt es die SCHWEIZ – und meine Schwester!!!

Sonntag, 7. Juli 2013

Spanische Handwerkskunst

Heute will ich Dir mal etwas über die spanische Handwerkskunst berichten. Wir sind ja nun schon ein paar Jahre hier und haben so einiges erlebt. Diese Geschichte jedoch haut dem Fass den Boden raus. 

Die letzten Tage hatte ich viel zu tun. Die Poolbeleuchtung war ausgefallen und zwar bei beiden Lampen. Ich habe sie also ausgebaut und siehe da: beide waren voller Wasser. Das kann doch nicht sein, gleich beide? 

Dann habe ich die Ursache gefunden!!!  





Die Plastikteile sind bereits zerstört.


Bis über die Wasserlinie sind die Kupferdrähte oxidiert.









Dies ist das Corpus Delicti









Neue Kabel einziehen ...






 
 ..... und alles strahlt in neuem Glanz!


Bei der Demontage der Strahler habe ich festgestellt, dass das Kabel offenbar zusammen gesetzt worden ist. Ja aber,  welchem Voll-Trottel kommt es denn in den Sinn, ein Kabel abzuisolieren, die Kabel miteinander zu verdrehen (die bevorzugte Methode der spanischen Elektriker), das Ganze mit Isolierband zu umwickeln UND DANN UNTER WASSER ZU VERLEGEN!!!!!  Auch wenn es nur 12 Volt sind, kann doch sowas nur einem Idioten in's Hirn kommen!!

Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis das Wasser durch das Isolierband dringt und dann durch den Kappilareffekt im Kabel hochsteigt. Auf der einen Seite in den Strahler hinein und auf der anderen Seite über das Wasserniveau des Pools. Es blieb nichts Anderes übrig, als zwei neue Strahler zu kaufen. Die waren natürlich nicht am Lager - morgen sind sie da, spätestens am Montag, hatte man mir gesagt. Was der Verkäufer allerdings vergessen hatte zu erwähnen, an WELCHEM Montag er meinte. Na ja, ich will ja nichts Unmögliches - die Strahler waren dann in 10 Tagen tatsächlich eingetroffen. Kostenpunkt: 256 Euros!


Und weil's so lustig war, hier gleich noch eine Kuriosität. Wir waren neulich in einem Restaurant. Schöne Gartenterrasse im Schatten. Gleich daneben ein kleines Häuschen mit Grillstelle und Buffet. Sieht wirklich schön aus - bis mein Blick das Dach traf ..... oh Schreck, was stimmt hier nicht?????

Nicht gesehen? Dann schau mal, wie die Dachziegel verlegt sind. Da läuft dann das Wasser wunderbar rein!!
Und dann noch dies. Im Januar ist unsere Gartenmauer dem Sturm zum Opfer gefallen. Die Eisenpfosten wurden, obwohl in der Mauer verankert, einfach umgedrückt. Was natürlich kein Wunder ist wenn man beachtet, WIE sie verankert wurden. 





Noch nicht einmal mit Mörtel, geschweige denn mit Beton ausgegossen. Nur ein paar Steine in's Loch!!











Das Fazit: Entweder selber machen, oder aber daneben stehen!